Glossar

Immobilienverrentung

Die Immobilienverrentung ist ein Finanzierungsmodell, bei dem Eigentümer ihre Immobilie in eine Rente umwandeln, während sie weiterhin in ihrem Zuhause wohnen bleiben. Diese Form der Verrentung bietet vor allem älteren Menschen eine Möglichkeit, Liquidität aus ihren Immobilienwerten zu erhalten und gleichzeitig die gewohnte Lebensumgebung zu erhalten.

Welche Arten der Immobilienverrentung existieren?

Aufgrund der hohen Nachfrage und unterschiedlichen Vorstellungen der Eigentümer hat sich eine Vielzahl an Verrentungsmodellen für Immobilien etabliert. Die bekanntesten sind dabei: 

  • Immobilien-Teilverkauf: Beim Immobilien-Teilverkauf werden bis zu 50% der Immobilie durch den Eigentümer verkauft, der anschließend ein Nießbrauchsrecht erhält (bei Personen unter 55 Jahren häufig zeitlich befristet) und gegen die Zahlung eines monatlichen Nutzungsentgelts in der Immobilie wohnen bleibt. 
  • Grundverkauf: Auch beim Grundverkauf wird ein Teil der Immobilie verkauft – allerdings lediglich das Grundstück. Für das Haus erhält der bisherige Eigentümer ein Erbbaurecht und sichert sich damit eine langfristige Wohnmöglichkeit in der eigenen Immobilie gegen Zahlung eines monatlichen Erbbauzinses. Im Vergleich zum Immobilien-Teilverkauf verspricht der Grundverkauf eine klare Eigentumstrennung, bei der Hauseigentümer weiterhin die volle Kontrolle über ihr Haus haben, etwa mit Blick auf mögliche Umbaumaßnahmen. 
  • Leibrente: Der Eigentümer verkauft die Immobilie an einen Käufer, oft ein Unternehmen oder eine Privatperson, und erhält im Gegenzug eine lebenslange, monatliche Rentenzahlung. Der Wohnrecht bleibt meist lebenslang gesichert.
  • Zeitlich befristete Rente: Hierbei wird eine Rente für einen vorher festgelegten Zeitraum gezahlt, beispielsweise 10 oder 20 Jahre. Das Wohnrecht kann ebenfalls befristet oder lebenslang vereinbart werden.
  • Umkehrhypothek (Reverse Mortgage): Der Eigentümer erhält eine monatliche Zahlung oder einen Kreditrahmen von der Bank, wobei die Immobilie als Sicherheit dient. Die Rückzahlung erfolgt in der Regel erst nach dem Tod des Eigentümers oder bei einem Verkauf der Immobilie.
  • Rückmietkauf: Der Eigentümer verkauft die Immobilie und erhält das Recht diese anschließend zurückzumieten. Häufig wird dabei zunächst nur ein anteiliger Verkaufspreis gezahlt, der zweite Teil der Kaufpreiszahlung folgt bei Beendigung des Mietverhältnisses durch den Gesamtverkauf der Immobilie. 

 

Welche Vorteile bietet die Immobilienverrentung?

Immobilienverrentungsmodelle versprechen eine attraktive Alternative zum Gesamtverkauf einer Immobilie, bei der kein Umzug in eine andere Immobilie notwendig ist. Die Vorteile sind dabei:

  • Finanzielle Sicherheit: Regelmäßige Rentenzahlungen verbessern die finanzielle Lage im Alter.
  • Weiterhin im eigenen Heim wohnen: Die Modelle erlauben es, in der vertrauten Umgebung zu bleiben.
  • Keine Kreditschulden: Im Gegensatz zu Krediten, die zurückgezahlt werden müssen, stellt die Verrentung eine Einkommensquelle dar.

 

Welche Nachteile hat die Immobilienverrentung? 

Auch bei der Immobilienverrentung existieren potentielle Nachteile, die beachtet werden sollten: 

  • Verlust des Eigentums: Die Immobilie geht in der Regel in den Besitz des Käufers über.
  • Insolvenzgefahr: Im Falle einer Insolvenz des Anbieters kann die zukünftige Rentenzahlung oder das Wohnrecht in der eigenen Immobilie gefährdet sein. Einzig beim Grundverkauf ist die Eigentumstrennung mit Erbbaurecht so klar, dass keine Gefahr bei einer Insolvenz besteht. 

 

Welche Aspekte gilt es zu beachten? 

Bei der Immobilienverrentung ist die genaue Vertragsgestaltung entscheidend für die Sicherheit der Zahlung und des Wohnrechts. Eine genaue Information und Beratung ist unerlässlich.